Zahlen und Fakten

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Bevölkerung

Einwohnerzahl am 30.11.2024:

  • Männer: 459
  • Frauen: 496
  • Insgesamt: 955

weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Landesinstitut für Statistik (ASTAT) unter Bevölkerung.

 

Statistisches Gemeindeprofil ASTAT

Gemeindeprofil Taufers i.M.

Taufers im Münstertal in Wikipedia

Taufers im Münstertal in Wikipedia


Deutung des Namens und seine Änderung und Abwandlung bis zur heutigen Form

Die Herkunft des Namens Taufers ist sehr strittig. Einige Wissenschaftler vermuten darin den keltisch-romanischen Namen "Tob" oder "Tuer", was Mure bzw. Schuttkegel bedeuten würde. Albuin Thaler, Paul Foffa und Josef Schgör berufen sich auf den heute noch von den rätoromanischen Nachbarn im Münstertal verwendeten Namen Tuer. Sie leiten den Namen also vom lateinischen Tuber, was Höcker, bzw. Knollen oder kleine Erderhebung bedeutet, ab. Beide Deutungen treffen ziemlich genau zu, denn man könnte das "Tauferer Tal" ohne weiteres Murtal, Schuttkegel oder Höckertal nennen. P. Iso Müller gibt an, dass Taufers auf ein vorlateinisches tob = tobol zurückgeht.

Der Name Taufers - genauer: "monasterium Tuberis" - wird erstmals in einer Urkunde Karls des Dicken im Zusammenhang mit einem Gütertausch des Erzkanzlers, Bischof Liutward von Vercelli, und der bischöflichen Kirche in Chur erwähnt (TUB I/1, n. 19). Als 888 König Arnulf diesen Tausch bestätigt, wird wieder der gleiche Begriff "monasterium Tuberis" verwendet. Allgemein wird angenommen, dass darunter das Benediktinerkloster - heute Nonnenkloster - St. Johann in Münster gemeint ist. Für die Namensgebung der Ortschaft um St. Johann ist das Kloster ausschlaggebend, für unseren Ort bleibt der Befriff "Tuvers" bestehen. Im Spätmittelalter verdrängt der Name der Klostersiedlung sogar den alten Talnamen "Vallis Tuvers" wie Goswin schreibt.

Die Entwicklung des Namens "Taufers" begann im Hochmittelalter und dauerte bis in die Maria Theresianische Zeit. Im Laufe der Jahrhunderte werden verschiedene Namensformen und Schreibformen verwendet. Neben Tuer, Duberis, Thufirs, Tuffers stoßen wir auch auf Dufers; 1744 wird der Ort das letzte Mal Tuer genannt. Die heutige Form "Taufers" finden wir das erste Mal bereits 1164, sie erscheint immer wieder neben den bereits angeführten Namen. Ab 1332 tritt jedoch immer öfter der Name Taufers neben Tauffers auf.

Quelle: "Taufers im Wandel der Zeit", herausgegeben von der Gemeindeverwaltung Taufers i.M. 1998, ergänzt und überarbeitet 2006, Verfasser: Dr. Serafin Heinrich Schgör

Gemeindewappen

WappenSchild schrägrechts geteilt, rechts von Blau und Silber schräg gerautet, links rot. 
Wappen der Herren von Reichenberg, welche vom XII. Jahrhundert an bis 1373 auf der gleichnamigen Burg über Dorf Taufers als Lehenträger der Bischöfe von Chur saßen. Das Geschlecht ist zu Beginn des XV. Jahrhunderts ausgestorben.

Geografische Lage

Die Gemeinde Taufers i.M. ist die westlichste Gemeinde Südtirols und liegt auf ca. 1200 m über dem Meeresspiegel. Das Gemeindegebiet bildet den Eingag zum Münstertal und erstreckt sich von den Calven-Wiesen im Osten bis zur Schweizer Grenze im Westen. Das Münstertal gehört geografisch zum Vinschgau und ist ca. 25 km lang. Ungefähr ein Drittel des Tales liegt in Südtirol (Italien), der Rest in der Schweiz. Taufers i.M. grenzt an die Katastralgemeinde Laatsch (Gemeinde Mals i.V.) und die Gemeinde Glurns im Osten, an die Katastralgemeinde Lichtenberg (Gemeinde Prad a. Stj.) und die Gemeinde Stilfs im Südosten und Süden und von Südwesten bis Nordwesten an die Schweiz.

Fläche

Die Gesamtfläche des Gemeindegebietes auf italienischem Staatsgebiet beträgt ca. 4603 ha. Davon werden zur Zeit noch ca. 350 ha intensiv, d.h. als Äcker bzw Wiesen genutzt. Weiters besitzt die Gemeinde Taufers i.M. noch ca. 42,5 ha Wald und Weideland jenseits der Staatsgrenze in der angrenzenden Gemeinde Müstair in der Schweiz.

Siedlungspunkte

Die Siedlungspunkte von Taufers i.M. liegen zwischen 1105 m (Unterrifair) und 1723 m (Eckhof Tella) über dem Meeresspiegel.

Der Hauptort Taufers ist ein langgezogendes Straßendorf und ist, obwohl er zur Zeit nur ca. 950 Einwohner zählt, über 1,5 km lang. In diesem Teil der Gemeinde liegen alle öffentlichen Einrichtungen, wie Schule, Gemeindeamt, Arztambulatorium, Pfarrkirche, fast alle Gasthäuser und Läden.

Rifair ist unterteilt in zwei Weiler: Unterrifair (Rifair) und Oberrifair (Schlossoir). Während Unterrifair wiederum langgestreckt zwischen dem Rambach, dem Hauptgewässer des Münstertales und dem Bergfuß liegt, ähnelt Oberrifair eher einem Haufendorf.

Puntweil war ursprünglich ein richtiges Haufendorf, das in letzter Zeit aufgerissen wurde, gleichzeitig schrumpfte auch seine Bevölkerung zusammen.

Die Siedlung an der Grenze ist eine echte Neusiedlung, die fast ausschließlich dem Handel mit dem Ausland und dem Grenzbetrieb dient. Sie entstand nach dem 1. Weltkrieg als dort Verwaltungsgebäude, eine Kaserne und zwei Gasthäuser errichtet wurden.

Tella ist eine Höfegruppe die auf südexponierter Lage über dem Tal liegt. Die Bewohner der Höfe betreiben dort ausschließlich Landwirtschaft: Baustadelhof (1370 m), Schlosshof (1509 m), Kasparethof (1534 m – abgebrannt 1985), Bachhof (1558 m), Gandhof (1671 m), Eckhof (1723 m) und Sommhof (1802 m – 1939 abgebrannt).